Dienstag, 3. Januar 2012
Am nächsten Tag bin ich mit dem Taxi aufgebrochen und ungefähr 2h zu der in der Nähe liegenden Festung Kumbalgarh gefahren. Das ist dann wieder einer der Momente an denen es schön ist in Indien zu sein. Wo könnte man sich sonst einen Privatchauffeur für den gesamten Tag inklusive Auto für 20€ mieten?

Die Festung Kumbalgarh selbst wurde im 15. Jh. errichtet. Ihre Festungswälle erstrecken sich über 36km und umschließen mehrere Tempel und knapp 700 Kanonenstellungen:







Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch die Wüste,



sind wir dann an einem Jainistischen Tempel angekommen, dessen 29 Hallen auf 1444 Säulen ruhen, von denen jede individuell gearbeitet ist.







Rechtzeitig fürs Abendessen ging es zurück nach Udaipur und gegen 10:00 Uhr in den Sleeperbus nach Jaisalmer. Mitten in der Nacht wurden wir dann aus dem vermeintlichen „Direktbus“ rausgeworfen und mussten in einen anderen Bus umsteigen.

Der hatte selbstverständlich eine kleinere Anzahl an Betten, womit die Verwirrung natürlich perfekt war. Mir wurden dann 3 Sitzplätze zugewiesen (ich hab vergeblich versucht zu erklären, dass ich sooo dick nun auch nicht bin und mir ein Sitzplatz genügt). Beim nächsten Stop stieg dann eine Gruppe Inder ein, die genau die gleichen Sitznummern hatten wie ich. Ich hab dann erfolgreich erklärt, dass ich nicht sooo dünn bin und mindestens einen Sitz brauche.

Bei den folgenden Stops wurden dann immer mehr Inder eingeladen, bis der Bus förmlich aus allen Nähten geplatzt ist. In Indien lernt man allerdings mit solchen Situationen gelassen umzugehen und man sagt zu sich selbst einfach: „Hey, that’s India!“






Morgens um 5.00 Uhr bin ich dann angekommen und mit der Rickschah erst mal zum Hotel gefahren. Dort hab ich mich dann noch für ein paar Stündchen hingelegt. Warm duschen ging leider nicht, da nur kaltes Wasser kam, dementsprechend kurz ist die Dusche dann auch ausgefallen. Nach einem gemütlichen Frühstück mit den Hotelbesitzern und deren Nichte (die mich gleich auf Facebook adden wollte) ging es dann los mit Sightseeing. Udaipur hat mich irgendwie an eine Märchenstadt erinnert mit einem malerischen See und einem eindrucksvollen Stadtpalast.












Mit der Rickschah bin ich dann noch in den umliegenden Bergen zum Monsun Palace gefahren, der an sich nicht besonders spektakulär war aber durch eine wirklich eindrucksvolle Aussicht punkten konnte:







Da ich in meinem Blog doch ein bisschen hinter den realen Ereignissen hinterher eile möchte ich euch an dieser Stelle von meinem Weihnachts und Neu Jahrs Fest erzählen.

Unglücklicherweise haben wir Donnerstag und Freitag bezahlt frei bekommen und die anderen drei Tage musste ich Urlaub nehmen. So langsam glaube ich selbst nicht mehr daran, dass ich zum Arbeiten hier bin, denn ich hab mich diese Woche selbstverständlich auf den Weg gemacht Indien weiter zu erkunden.

Mein Flug ging morgens am 24. Dezember los und bis ich mit einiger Verspätung endlich ankam war es bereits 17.00 Uhr. Ziel für die Woche war es Radjasthan zu erkunden. Kurz gesagt: Paläste, Wüste und Kamele. Angekommen bin ich in Jaipur und da die Zeit drängt bin ich abends direkt in den Nachtbus nach Udaipur gesprungen und dann die Nacht durch gefahren. Ein wirklich schönes Weihnachtsfest!

Was ich nicht wusste, dass die Sleeperbusse wirklich saumäßig schlecht isoliert sind und der Fahrtwind praktisch ungehindert durch die Fenster zieht und in der Wüste ist es im Winter nicht gerade warm. Wenigstens hatte ich in weiser Voraussicht meine Jacke mitgenommen, gefroren hab ich trotzdem saumäßig.