Montag, 26. September 2011
(Ich komm gerade gar nicht mehr zum Bloggen, da ich so im Reise-/ Arbeitsstress bin, deshalb mal noch ein kleiner Nachtrag)

Vorletztes Wochenende, als ich körperlich noch intakt war, waren wir auf Erkundungstour in Indien. Das Ziel lag in Richtung Mumbai und bestand aus zwei Höhlen. Das Beförderungsmittel unserer Wahl war der Zug. Die entsprechenden Fahrkarten zu bekommen war kein Problem. Wir wussten auch um wie viel Uhr unser Zug den Bahnhof verlässt. Wer auf indischen Bahnhöfen allerdings eine schöne Anzeigetafel sucht, auf der die abfahrenden Züge mit Gleis aufgelistet sind, der hat Pech gehabt. Wenn man Glück hat versteht man die genuschelte Durchsage und steht schlussendlich am richtigen Gleis. Um halbwegs bequem zu reisen, sollte man auf alle Fälle 1 Klasse fahren. Nicht das hier die Beinfreiheit größer ist und die Sitze bequemer, nein es ist einfach nur leerer, da es sich die meisten Inder nicht leisten können. Ansonsten besteht so eine Bahnfahrt wirklich jedes Klischee. Türen die sich schließen gibt es nicht. Viele Inder sitzen während der Zugfahrt auf der Türschwelle und lassen die Beine baumeln oder strecken den Kopf in den Fahrtwind (Auf dem Dach hab ich bis jetzt noch niemand mitfahren sehen). Am Ziel angekommen ging die Erkundungstour los. Um die Höhle zu besichtigen mussten wir geschätzte 200 Stufen erklimmen, was bei mir wieder zu unverhältnismäßigen Schweißausbrüchen führte. Die Höhle selbst war so etwas wie ein kleines in Stein gehauenes Kloster, mit Schlafräumen und einer großen Halle. Für die angereisten Inder war die Höhle allerdings Nebensache sobald wir vier Europäer aufgetaucht waren. Alle wollten Fotos mit uns machen und wissen woher wir kommen. Auch bei der zweiten Höhle wurden wieder zahlreiche Fotos mit uns gemacht. Leider hatten hier die Inder einen Hindu Tempel direkt vor den Eingang der Höhle errichtet, so dass der Flair etwas getrübt war. Auf der Rückfahrt hielten wir Ausschau nach dem Abteil der ersten Klasse, das ich auch schnell fand und unverdrossen einstieg. Auf das was dann passierte war ich nicht ganz vorbereitet. Eine ganze Horde Schulmädchen fing wild an zu kreischen als ich in das Abteil stieg. Ich blieb erst einmal ganz perplex stehen. Was ist denn mit denen los? Bis mir eine ältere Dame erklärte: „Ladies only“. Da wurde mir klar, ich bin ausversehen in das Frauenabteil eingestiegen. Ja, in Indien gibt es sowas (Wusste ich vorher auch nicht).

Eins sei über die indische Bahn noch gesagt: Verspätungen gibt es hier nicht, der Zug fährt auf die Minute pünktlich (Da kann sich die deutsche Bahn mal ein Vorbild nehmen).

Ganz unten ist noch ein typischer indischer Snack: Im Feuer gegrillter Maiskolben der mit Zitrone und einer Gewürzmischung abgerieben wird. (Sehr lecker und an fast jeder Straßenecke erhältlich.)